Iwan der Schreckliche, die Basilius Kathedrale, die Transkontinentale in Kilometern und Gedanken ans Nordkap
Anläßlich des erfolgreichen Feldzuges nach Kasan ließ Iwan der Schreckliche Mitte des 16.Jh. die Basilius-Kathedrale in Moskau erbauen. Kasan hinter uns gelassen, erreichen wir einen Tag später genau diese Stelle – den Roten Platz. Der Rote Platz wirkt zwar kleiner als wir ihn uns vorgestellt hatten, es ist aber schon ein tolles Gefühl hier zu stehen. Die Transkontinentale ist bezwungen! Seit der Zeit als Klaus Bednarz und Gert Ruge in den 80er Jahren für die ARD vom Roten Platz berichteten, wollte ich einmal hierher kommen. Oft standen sie mit dicker Jacke, Pelzmütze und Mikrofonpuschel hinter der Basilius-Kathedrale, da wo wir jetzt stehen (siehe Foto). Dem Baustil nach gibt es in Russland viele ähnliche Kirchen, die Basilius Kathedrale scheint aber doch einmalig. Nach Vollendung des Baus soll Iwan der Schreckliche dem Architekten die Frage gestellt haben, ob dieser nocheinmal eine solch schöne Kathedrale bauen könne. Er könne eine noch schönere Kathedrale bauen antwortete dieser, woraufhin Iwan ihm der Legende nach die Augen ausstechen ließ.
Auf dem Roten Platz realisieren wir langsam, dass das wohl abenteuerlichste Stück der Reise hinter uns liegt. Übrigens: Trotz vieler Umwege und einiger Extratouren die wir bis hierher, bis Moskau gefahren haben sind es von Wladiwostok keine 10.000, sondern nur 9.926 Kilometer gewesen. Auch diese Zahl sollte Vladimir Putin in seinem Notitzbuch korrigieren. Von St. Petersburg soll es nun wieder etwas südlich über Riga und dann Richtung Nordkap weitergehen. Nicht unbedingt eine gute Idee zu dieser Jahreszeit, wurde uns gesagt. Trotz zahlreicher Stops bei Reifenhändlern konnten wir bisher noch keine vier auf unsere 12-Zoll Felgen passenden Winterreifen auftreiben. Lediglich zwei runderneuerte 12“M+S Reifen konnten wir bei einem Hinterhofhändler irgendwo bei Nowosibirsk erstehen.