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Tag 22, 13.08.2007: Grenzerfahrung Kirgistan–>Kasachstan

Posted under 07_Kirgistan,08_Kasachstan,Grenzerfahrung,Micration (die Fahrt) von martin on Montag 13 August 2007 at 19:05

irgendwo in Kasachstan Kasachstan, wir kommen!

Tag 21 (4) Kirgistan live

Posted under 07_Kirgistan,Micration (die Fahrt) von martin on Montag 13 August 2007 at 19:03

Reifenpanne Nummer1!

Nach dem Durchfahren eines Passes wird der Motor von Mirca1 zu kalt. Da der Thermostat kaputt ist, haben die Usbeken diesen einfach ausgebaut. Sie fahren selbst ja auch ohne Thermostat, da wird der Motor durchweg gekühlt – kein Problem in der Wüste. Jetzt sind wir aber nichtmehr in der Wüste. Von rechts grüßen die schneebedeckten 6- bis 7000er. Andi steigt aus um den neuen Thermostat einzubauen. Dieser ist ca. 20x30Zentimeter groß, flach und aus reiner Pappe. Seine Position: Hinter dem Kühlerrill.

Kirgistan img_7372_small.jpg Reifenpanne bei 12Grad Celsius

Es ist arschkalt, das Thermometer zeigt 7Grad. Einmal um das andere Auto herumgelaufen meint Peter ganz richtig „Hey Jungs, habt da n Platten, wollts das nicht einmal austauschen?“ Andi meinte zwar, dass der Micra sich trotzdem noch hat gut fahren lassen, das Rad wird trotzdem getauscht. Mittlerweile haben wir alle unsere dicken Pullover und Jacken herausgholt. Wir denken daran, dass wir morgen in der Kasachischen Steppe vor Hitze wieder zerfließen werden. Während des Radwechselns geht über dem Hochplateau die Sonne unter. Eine schönere Stelle hätten wir für den Radwechsel kaum finden können, eine wärmere allerdings schon.

Unterwegs treffen wir noch zwei usbekische Soldaten denen das Öl ausgegangen ist. Sie wollen mit ihrem kleinen rostigen Kahn hier unten im Tal in den kirgisischen See stechen. Wir spendieren ihnen einen halben Kanister. Als Dankeschön lassen sie sich von uns fotografieren, geben mir aber hinterher zu verstehen, dass ich die Fotos keinem zeigen soll.

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Es ist bereits dunkel als wir von den letzten Bergen Kirgistans herunterfahren. Auf dem Weg aus dem Gebirge müssen wir anhalten und pausieren weil Bremen und Getriebe heiß gelaufen sind. Ausserdem hatte Micra1 bei einer sehr abenteuerlichen Tunneldurchfahrt einen auf der Straße liegen Auspuff „mitgenommen“. Jetzt müssen die Jungs ersteinmal nachschauen ob am Unterboden noch alles dran ist.

Im Tal angekommen halten wir bei der erstbesten Kneipe. Hier gibt es neben der schlechtesten Musik auch das schlechteste Bier und das schlechteste Schaschlik unserer Reise – ich meine dies zum jetzigen Zeitpunkt schon sagen zu können. Die Stimmung bei den anderen Gästen ist allerdings bestens. Es handelt sich hauptsächlich um jugendliche, angetrunkene Russen. Wir lassen uns von der Stimmung etwas anstecken, da schmeckts doch gleich viel besser. Was das heutige Nachtquartier angeht mussten wir zweimal vorm Schlafengehen umziehen. An der ersten Stelle besuchten uns angetrunkene Halbstarke, die nicht wieder gehen wollten, stattdessen noch ihr Freunde hinzuholten, an der zweiten Stelle wurden wir von einem Wachmann der Stelle verwiesen. Diese kleineren Querelen lassen mich aber gänzlich kalt – feststeht dass ich seit heute großer Fan Kirgistans bin.


Tag 21 (3) Kirgistan, Die Luft wird dünn: Im Schatten von Nepal

Posted under 07_Kirgistan,Micration (die Fahrt) von martin on Montag 13 August 2007 at 19:01

Mit dem kirgisischen Schlagbaum ändert sich nicht nur Landessprache, Währung und Kultur. Die Landschaft haut uns um. Schlicht und einfach um. Diese Sätze sind als dringende Reiseempfehlung zuverstehen. Ab heute steht auf meiner Wunschliste „Kirgistan by bike“. Usbekistan war vor der Grenze flach, höchstens etwas hügelig. Mit einem Schlag stehen wir jetzt vor riesigen Felsformationen. Die Straße schlängelt sich zunächst durch rotes Gestein. Unten im Tal fließt ein Fluss der sich immerwieder als Stausee präsentiert. Am Horizont erscheinen neue Berge. Wir schrauben uns weiter und weiter hinein ins Gebirge. Es geht über Pässe, durch Täler und wieder über Pässe. Mensch und Maschine werden hier auf eine harte Probe gestellt. In Usbekistan waren wir noch auf ca. 100-200 Meter überm Meer, hier befahren wir Pässe, die bis über 3100 Meter hoch sind. Rechts sehen wir die ersten 7000Meter Riesen. Nepal ist nicht weit. Drüben in Tadjikistan ist man schon mittendrin im Hochgebirge.

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Tag 21 (2) Kirgistan

Posted under 07_Kirgistan,Micration (die Fahrt) von martin on Montag 13 August 2007 at 18:59

Kirgisien, Kirgistan oder Kirgisistan?

Als neuer, großer Fan der Kirgisischen Republik muss ich nun feststellen, dass ich gar nicht weiß, wie die korrekte deutsche Bezeichnung derselben lautet. Die Einheimischen sagen „Kirgistan“, soviel wissen wir..
Falls jemand weiss wie’s richtig ist, wäre ich für ein aufklärendes Kommentar zu diesem Blogeintrag dankbar. :-)

Aus dem AvD-Infoblatt wissen wir aber einiges über Kirgistan, zum Beispiel: In Kirgistan sind die Straßen in sehr schlechtem Zustand. Tankstellen sollen nur schwer zu finden sein, hat man dann einmal eine gefunden, ist das Benzin sauteuer. – In allen drei Punkten hat uns Kirgistan schwer enttäuscht. Die Straßen sind in keinem schlechteren Zustand als die Einfahrt zur Garage des Sultans von Brunei, die Tankstellendistanz würde man mit einer Wespa ohne Reservekanister mühelos überwinden können, der Liter Benzin kostet 70Cent.

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Selbst die Kosten für eine Geschwindigkeitsüberschreitung halten sich hier in Grenzen. Auf der breiten, schnurgeraden und von bester Qualität gesegneten Straße in der Pampa haben wir wohl ein 60er Schild übersehen. Wir werden herausgewunken. 86km/h zeigt die Radarpistole – er bestätigt uns zwar, dass man auf der kirgisischen Landstraße 90km/h fahren dürfe, hier steht aber ein 60er Schild. Recht hat er. 50 US-Dollar soll uns unser Fahrspass kosten. Recht teuer meinen wir. Schnell versteht der Beamte, dass uns unser Geschwindigkeitsrausch keine 50 Dollar wert ist. Sein nächstes Angebot: 500Som. Wir einigen uns schließlich auf 200Som was ca. 4Euro entspricht.

Tag 21, 12.08.2007: Grenzerfahrung Usbekistan–>Kirgistan

Posted under 06_Usbekistan,07_Kirgistan,Grenzerfahrung,Micration (die Fahrt) von martin on Montag 13 August 2007 at 18:57

Grenzerfahrung, Tag 21: Usbekistan–>Kirgisien „Kirgistan – Problem no!“

Obwohl wir 6Uhr aufgestanden waren, kommen wir erst 7:30Uhr los. Aber für ein so nettes Frühstück mit Geirat und seinem Nachbarn lässt sich unser straffer Zeitplan gern einmal dehnen..

7:45 Grenzversuch
Wir stehen vor der ersten Grenze und werden nicht aus dem Land herausgelassen. Ich frage wo das Problem liegt „Problem Kirgistan? Problem Usbekistan?“ Ich bekomme keine eindeutige Antwort. Klar ist aber, dass wir hier nicht durchkommen: Der Grenzbeamte macht keinerlei Anstalten bestochen werden zu wollen – ein eindeutiges Zeichen, dass es hier wirklich keinen Weg hindurch gibt. Ein letzter Blick hinüber auf die kirgisische Flagge, dann wenden und los zum nächsten Übergang. Wir fragen uns durch.

8:35 Polizeikontrolle
Wenn er uns schon aufhält, dann soll er uns auch gleich nocheinmal den Weg zum nächsten Grenzübergang erklären. Die Übergänge sind nie ausgeschildert – wozu auch? Das eigene Land ist eh das beste und tollste, warum schon auf den Nachbarn verweisen, mit dem man früher eh mal dicken Ärger hatte.. Eigentlich sollte das ja eine Abkürzug sein -nicht Osh im Osten, sondern hier im Norden über die Grenze. Gestern Abend hatten wir auch schon zwei Grenzübergänge die uns nicht rausgelassen hatten. Von Geirat wissen wir, dass die Kirgisen Nationalfeiertag am 1.September haben und desw. viele Grenzen schliessen. Aber heute ist doch erst der 12.August?!

9:30 Stoßdämpfer
Die Grenze haben wir noch immer nicht gefunden. Dazu muss gesagt werden, dass wir uns im östlichen Zipfel von Usbekitan befinden. Hier, nördlich der Hauptverbindungsstraße gibt es eigentlich keine größeren Entfernungen als 20 Kilometer. Wieauchimmer: Anstatt die Grenze zu finden, finden wir den“Master“. Gesuf heisst der Master, er hat einen kleinen Laden mit allerlei nützlichen Schrauben, Gummimuffen usw. Für unsere Dämpfer direkt passendes hat er aber nicht da. Egal, er schnappt sich Matthias und zieht mit ihm los in seine privat Werkstatt.

Neben einem ziemlich zerlegten Wolga finden sie die fehlenden und passenden Teile. Gesuf lotst uns dann noch in eine Werkstatt gegenüber, schraubt aber selbst alles bei uns am Auto. Es bildet sich wie so oft wenn wir zum stehen kommen, eine größere Menschentraube um uns. Diesmal sind aber alle etwas frecher – sie fangen einfach an auf unserm Auto herumzumalen, ein anderer will mir die Kamera aus der Hand nehmen – nicht um sie zu klauen, sondern nur um sich das einmal näher anzuschauen – trotzdem frech, hätte ja vorher fragen können..
Auf dem Auto unterschreiben darf natürlich nur … . Er will auch kein Geld für seine Schraubleistungen, wünscht uns eine gute Fahrt. Wir bedanken uns und machen uns wieder auf Grenzsuche.

10:10 Grenzstation mit Umgehungsstraße
Um den Usbekischen Grenzposten kann man herumfahren. Ein Grundstück auf dem Feld, ca.50m x 100m groß, vorn und hinten ein Tor. Ist man zu faul zum Lenken, muss man durch den Behördenkram durch und die Tore werden nacheinander geöffnet. Möglichkeit zwei: Man lenkt einmal rechts und dann noch zweimal links – schon ist man an Tor2 und vorbei an der Grenzstation – um die lieblos auf die letzten Meter hingelegten Betonklötze kommt man mit etwas Geschick schon herum. Wir sind aber zu faul zum lenken. Durch das Gittertor reichen wir dem Soldaten unsere Pässe. Er schaut uns an, als hätte er seit Wochen keine „Kundschaft“ gehabt. Mit einem Blick wie „Was fang ich denn mit Euch jetzt an?“ und den Worten „5 Minuten“ verschwindet er im Haus nebenan.

10:25 Passkontrolle Usbekistan
Wir werden zu Fuß hineingerufen. Bei der Ansage „5Minuten“ wollten wir uns schon auf länger eingerichten, aber umso besser..
Andi ist mal wieder zuerst bei der Kontrolle – bei dem Herrn Fiesser oder FieBer (gesprochen: Fiewer) gibts ja öfters Probleme. Oberhalb der Passkontrolle ist ein Vogelnest mit drei kleinen hungrigen Vögeln – die Mama kommt alle paar Minuten hineingeflattert und füttert die Kleinen.

dscn2044_small_small.jpg Andi bei der Passkontrolle dscn2045_small.jpg
10:45 Zoll
Wir füllen zunächst die Zollerklärungen aus.

11:00 Dollari?
Wir holen die Autos ins Usbekische Garten-Grenzgrundstück. Dann gibt es Probleme. Wir haben wahrheitsgemäß unsere mitgeführten Euro und Dollar angegeben. Peter hatte im Land Euro gegen Dollar getauscht. Zuerst wird ihm vorgeworfen, dass er mehr Dollar ausführt als er eingeführt hat, dann wollen die Zollbeamten einen Beleg der Bank oder Wechselstube sehen wo wir getauscht haben. Auf dem Basar haben wir natürlich keinen Beleg bekommen. Peter hatte auf seinem Weg zum Geldwechseln vier mysteriöse Gestalten nacheinander kennengelernt und offensichtlich alle Gesichtskontrollen bestanden. Nach einem Beleg zu fragen wäre da wohl eher überflüssig gewesen.. Kein Beleg also, dafür war der Kurs aber gut. ;-)

Wir freunden uns mit dem Maler an, der streicht gerade das Zollgebäude von außen. Als er bemerkt, dass wir Deutsche sind leiert er alle deutschen Worte runter die er kann und schließt diesen Reign mit „Usbekistan“ ab. Wir klatschen laut Beifall. Ab hier haben wir alle auf unserer Seite. Dem Chef ist jetzt egal wieviel Dollar wir ausführen. Er entdeckt noch ein paar türkmenische Mannat in unserer Mittelkonsole, schaut kurz kritisch – als ich sage „Souvinier Türkmenistan“ lacht er wieder.

11:18 Auf Wiedersehen Usbekistan
Wir verlassen das Usbekische Grenzkontrollgrundstück, von rechts kommt die Umgehungsstraße, wir fahren geradeaus. Links und rechts Felder – Landwirtschaft im Niemandsland.

11:20 Grenzkontrolle auf Kirgisisch
Die kirgisische Grenze besteht aus nichts als einem Schlagbaum. Dahinter fürht direkt quer eine Landstraße vorbei. Davor steht ein Schreibtisch im Freien, dort sitzt der Chef. Rechts daneben ein LKW – evtl. das Schlafzimmer der Soldaten.

11:30 FERTIG – ES LEBE KIRGISTAN!
Nach zehn Minuten ist der Chef durch mit unseren Pässen. Jetzt Zollerklärung? Dann Zoll? Versicherungen? Bestechungsanfragen? Roadtax? Bekommen wir noch einen Stempel? „Problem no“ sagt der Chef.
Wir fragen ihn noch ob es links oder rechts herum nach Bishkek geht – links herum sagt er. Wir sind drin – nach z-e-h-n Minuten!! Das Land hat ab sofort vier neue große Fans!

11:31 ???!!!
Ich bekomme eine Melone geschenkt.
Gerade als ich in das Auto einsteigen will kommt ein Soldat mit einer Melone auf mich zu. Nee, oder?! Kann mich einer kneifen? Eine zentralasiatische Grenzkontrolle dauert nur zehn Minuten? Anstatt jemanden zu bestechen um nach 5Stunden endlich weiterzukommen, dauert es von ganz allein nur zehn Minuten? Am Ende bekommt man noch ein Geschenk? Ab sofort habe ich Kirgistan ins Herz geschlossen.



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