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Tag 28 (2): Aus dem Wald geschlagen

Posted under 09_Russland_Teil 1:Sibirien,Micration (die Fahrt) von Matthias on Dienstag 21 August 2007 at 20:22

Tatsächlich habe ich gesagt „Mal eben aus dem Wald geschlagen“, denn genau das haben sie mit der Umleitung gemacht, während die Strecke wohl repariert wird. Bäume raus, einmal pflügen, Straßenwalze, fertig. Man fragt sich manchmal, ob es nicht besser wäre, das mit dem Asphalt ganz bleiben zu lassen und einfach ein paar Straßenhobel und Walzen mehr zu besorgen, die dann eben öfter den Dreck glatt machen. Das Stück fuhr sich trotz allen Gehoppels jedenfalls deutlich weniger stressig als das traurige Überbleibsel einer Asphaltstraße
gestern.
Ich war nach der Abfahrt ziemlich genau eine halbe Stunde fit, dann musste
wieder reichlich Cola nachgetankt werden. Die Weite der Landschaft hat schon was, aber sie besteht halt hauptsächlich aus Birkenmischwald, Feldern und dem einen oder anderen heftig qualmenden Schlot. Nicht gerade was einen wach hält, wenn man nur zwei Stunden geschlafen hat.
Gegen neun geht’s dann wieder. Die Lichtverhältnisse haben sich den ganzen Morgen nicht geändert und weigern sich auch im Verlauf des Tages standhaft, ihre Frühnebligkeit abzulegen. Trotzdem macht sich wieder eine gewisse Fahrtüchtigkeit bei mir breit, die bis Mittags um zwei hält. Dann fährt Martin und ich widme mich in Ermangelung landschaftlicher Attraktionen der Verbesserung unserer Google-Maps-Software. OK, die meiste Zeit werde ich wohl geschlafen haben…
Ankunft in Irkutsk: kurz vor Sonnenuntergang. Weil wir keinen Lonely Planet oder was vergleichbares für Sibirien haben, gestaltet sich die Suche nach einer Unterkunft etwas schwierig. Die Zielgruppe von „Sibirien Entdecken“ scheinen Sozialpädagogen mit Jobs im oberen Management zu sein (man sollte meinen, die wären mittlerweile beide schon mal hier gewesen), wie wir beim Abchecken der als „mittlere Preiskategorie“ vorgestellten Hotels mitkriegen. Also erstmal ins Internetcafe (das um mittlerweile 22 Uhr einzig offene ist horrend teuer) und Schlafplätze und Flüge nach Hause abchecken. Dort treffen wir Jürgen, der seit einem halben Jahr hier wohnt und eigentlich an seiner Promotionsarbeit in Biologie schreiben würde, wenn das irgendeine Unibürokratie nicht gerade verhindern würde. Er gibt uns ein paar Tips zu Fluglinien und wir gehen mit ihm zum „Baikaler“, der Pension, in der er gerade wohnt. Leider ist da nichts frei, und auch ein anderer Gast aus Holland, der Russisch spricht und sich gleich ans Telefon klemmt, kann kein Zimmer für vier organisieren. OK, dann also wieder im Auto pennen — aber wenigstens mit vollem Bauch. In einem 24-Stunden-Restaurant gibt’s Bliny, Soljanka, Bier und Geschichten über russische Korruption und mongolische Pisten. Nach dem, was Jürgen aus dem Zug bei der Fahrt nach Ulan Bataar gesehen hat, geht’s da auf einer Steppenpiste voll Schlaglöcher über 350 km. Na prost Mahlzeit!

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