Der End-Endspurt
Eigentlich dachten wir ja, wir hätten vor einigen Wochen den stressigen Endspurt begonnen. Aber es geht noch besser! Als wir nämlich am Samstag damit begonnen haben, all unser Gepäck im Fießer’schen Esszimmer und in meinem Zimmer zu stapeln und uns zu fragen, wie wir das alles in zwei Kleinwägen bekommen sollen. V.a. ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren, zwei Personen auf die Vordersitze zu quetschen ohne dass unsere Nasen an der Frontscheibe kleben.
Nun gut, der Berg wuchs und wuchs. Parallel dazu galt es, CDs zu brennen, die Rücksitzbank auszubauen und zusammen mit den Reifen auf den Dachgepäckträgern zu fixieren. Rücksitzbank aufs Dach? Wozu sollten wir die wohl noch brauchen? Richtig: Falls auf der Tour ein Auto komplett ausfällt, kämen wir so wenigstens mit dem anderen zu viert noch weiter.
Ach ja, hab ich schon erwähnt, dass mein Laptop den Geist aufgegeben hat?
Nun, ich hatte ihn am Freitagabend in seine Einzelteile zerlegt und zu dritt war die Diagnose recht schnell klar: Die Platine für die Displaybeleuchtung muss ausgetauscht werden. Problem: Es ist Sonntag Nachmittag. Nächstes Problem: Am Montag um 17:00 Uhr sind wir weg.
Erster Schritt: Recherche auf eBay und allen anderen anderen verfügbaren Kanälen. Um 16:30 findet Peter ein Angebot für eine Platine samt Display bei eBay. Das Angebot ist erst eine Stunde alt, also quasi extra für uns eingestellt. Toll. Problem: Der Anbieter ist in HAMBURG. Lösung: Mitfahrzentrale. Peter tut als nächsten Schritt jemanden auf, der a) noch in Hamburg ist, b) bereit, das Teil vom Verkäufer aufzulesen und c) durch Schweinfurt fährt. Kurzerhand disponieren meine Eltern samt meiner Freundin und ihrer Schwester ihre Abendplanung um und besichtigen die wunderschöne fränkische Metropole Schweinfurt während sie darauf warten, dass der Fahrer vorbeikommt.
In der Zwischenzeit haben Peter, Matthias und ich uns damit beschäftigt, unsere Ausrüstung geschickt auf diverse Kisten zu verteilen, unnötige Verpackungsmaterialien auszusortieren und alles auf die Autos zu verteilen.
Statt der angekündigten 22:00 Uhr war es schlussendlich halb eins bis die Übergabe stattfand, aber Montag morgen (!) um 2:15 Uhr lief mein Laptop wieder.
Anschließend musste ich nur noch eine dreistellige Anzahl winziger und ganz winziger Schräubchen wieder irgendwie in meinem Notebook unterbringen, dann konnte ich es wieder in einem Stück hochheben. Wenn jemand Schräubchen braucht: Ich hab jetzt 13 übrig. Mein Notebook läuft auch hervorragend ohne sie ;-).
Nachdem Matthias bis noch vier vergebens versucht hat, Peters super-uralt-Laptop (Windows 98!) soweit zu bringen, dass er die WLAN-Karte frisst, hat er die Fühler gestreckt und ich hab mich dann auch gegen 6 endlich für zwei Stündchen hingelegt. Nicht ohne Matthias aufzuwecken mit dem Auftrag, sein Google-Maps-Script auf dem soeben reanimierten Laptop zu installieren.
Währen Peter dann tagsüber noch munter seine Studenten gefoltert hat, Matthias noch einmal aufgebrochen ist um die Handwerker zuhause reinzulassen und einige andere Kleinigkeiten zu regeln (wie z.B. die grüne Versicherungskarte für seinen Micra), bin ich noch mal beim Höfler vorbei und konnte noch mal meine fünf hintereinander geschalteten Mailserver komplett umkonfigurieren, damit ich unterwegs auch wirklich sicher alle Mails bekomme, die ich bekommen will und nur die.
Fehlt da nicht noch der vierte Mann? Richtig! Martin hatte seine Sommergrippe dann auch irgenwann um drei so weit im Griff und alles gepackt, dass er sich mit vier Stunden Verspätung gen Süden aufmachen konnte.
Dank verstopfter Straßen war die für 17:00 Uhr angesetzte Abfahrt an der Lebenshilfe samt Pressetermin leider bereits vorbei als Martin endlich bei uns war.