Tag 31(2), Die Mutter aller Schlaglöcher
Ich fahre bereits ein paar Wochen zusammen mit Matthias im Auto. Meine geheimen Vermutungen gehen ja schon lange dahin, dass er die Schlaglöcher sucht, einen genetischen Schlaglochdetektor besitzt und deshalb immer recht zielsicher –auch bei hohen Geschwindigkeiten– die Schlaglöcher trifft. Diesmal hat er aber den Vogel abgeschossen. Sein neuester Fund übertrifft jedenfalls beim Parameter „Tiefe“ alles bisher dagewesene. Siehe Fotos.
An dieser Stelle bietet es sich an, einmal die Fießerschen Parameter für Schlaglöcher aufzuzählen: Tiefe, Höhe (inverse Schlaglöcher), Breite (ganze Fahrbahnbreite ja/nein), Wasser drin, Regen, Steigung, Kurve, Schotterpiste, Teer, Gesamtbreite der Fahrbahn, Gegenverkehr, Frequenz (Eins auf 100km oder 100 auf einem Meter).
Meine Lieblingsschlagloch-Art ist das was man beim Mountainbiken Bomb-Hole nennt. Ein Schlagloch, das zirka die fünffache Micralänge und die dreifache Micratiefe besitzt. Man fährt hinein, wird am Tiefpunkt in die Federn gedrückt, welche anschließend die Kiste wieder aus dem Loch herauskatapultieren. Auf der Transkontinentalen werden diese Löcher auch oft „Umleitung“ genannt.
Zwei Sachen will ich der Korrektheit halber noch nachschieben: Erstens waren die Straßen in der Mongolei in gutem Zustand (jedenfalls auf unserer, der Nordroute) und zweitens hat Matthias doch keinen besonderen Schlaglochdetektor. Denn wenn die Fießerschen Parameter Grenzwerte erreichen, kommt selbst der beste Fahrer und dickste Jeep nicht um aufsetzen, schleifen und schlagen herum – genauso erlebt auf Putins-Superhighway.