Tag 15 (5): Teppiche und Türkmenische Kultur
Ashribibi Yagmyrova, Office Coordinator von Burren (sie hat uns bereits bei der Einreise unterstützt) lädt uns Abends in ihr Haus nach Balkanabad ein. Sie sagt: Klar, dass wir noch nicht weg sind, sie hätte sich ja auch noch nicht verabschiedet. In ihrem aeusserst geraumigen Haus gibt es keine Tische und nur sehr wenig Möbel. Viele Familien haben traditionell keine Möbel. Am Geld liegt es nicht. Alles ist mit feinstem Teppich ausgelegt. Sie legt eine Tischdecke auf den Boden und lädt uns zum Tee ein. Es sitzt sich dort sehr bequem, der Teppich fühlt sich gut an. Teppiche werden von der Frau als Mitgift in die Ehe mitgenommen. Die studierte Englischlehrerin ist jedenfalls noch nicht verheiratet. Sie lebt dort mit ihrer Mutter und zeigt uns einen Teppich ihrer Mutter – sechs Monate „full time“ dauert das Weben eines solchen Stückes.
Sie serviert grünen Tee mit einer reichhaltigen Auswahl an Nüssen, Früchten und Schokolade. In den grünen Tee werden Kirschen mit Gelee eingerüht. Wir fragen Sie nach den türkmenischen Monatsbezeichnungen – gehört haben wir, dass Türkmenbasy, der alte, einen Monat nach seiner Mutter umbenannt hat. Tatsächlich hat er alle Monate nach irgendwelchen Verwandten benannt. Wir erfahren ausserdem, dass sich West- und Osttürkmenistan sehr unterscheiden, nicht nur bei den Straßenverhältnissen, die werden wohl nach Osten immer schlechter. Wir haben leider nicht viel Zeit bei Ashribibi, da für Ausländer in Balkanabad ein Aufenthaltsverbot ab 23Uhr besteht. Halb 12 verlassen wir ihr Haus, der Fahrer von Burren wartet bereits draussen. Wir laden sie herzlich nach Deutschland ein und würden uns freuen wenn wir ihr auch etwas von unserem Land zeigen könnten.