Tag 23(3), Kasachische Berge, Steppe und Straßen
Von den weiten Kasachstans und davon, dass das Land flach wie eine Flunder sein soll, merken wir noch nichts. Es geht hoch und runter, Kurven, Felsen, Berge. Nicht so schön oder spektakulär wie in Kirgistan, aber doch eine recht beeindruckende Landschaft.
Jetzt ist das Land flach wie eine Flunder, die Straßen geradeaus bis zum Horizont. Unsere Highspeed-Strecke bei der wir schnell Kilometer gutmachen können? Denkste! Die Qualität der Straßen endet mit den Bergen. Überhaupt: Von Straßen zu sprechen wäre eine Beleidigung für die vielen guten Dreckpisten über die wir bisher schon fahren mussten. Früher waren das hier bestimmt einmal Straßen. Teer ist auch noch da – der ist aber keineswegs flach wie eine Flunder. Ständig sitzen wir auf. Dann kommen wieder diese Schilder: „Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70“ und „Bodenwellen“. Auf Kasachisch bedeutet dies: Löcher die so tief sind, dass man sich dabei ertappt nachzuschauen, ob da schon jemand auf Grundwasser gestoßen ist.
Jedenfalls haben die Kasachen Humor. Nachdem wir mit Schrittgeschwindigkeit mühsam um solche Löcher herum oder hindurch gefahren sind wird uns mitgeteilt: „Geschwindigkeitsbegrenzung 70 aufgehoben“. Selbst dann geht es mit höchstens 60 weiter, das hat zwei Gründe: Erstens lassen die Bodenwellen und die kleineren Löcher kaum höhere Geschwindigkeiten zu, und zweitens reicht die Strecke bis zu den nächsten großen Löchern meist nicht aus um auf höhere Geschwindigkeiten überhaupt beschleunigen zu können. Die Kasachen scheinen aber auch schon mitbekommen zu haben, dass ihre Straßen in keinem Zustand sind. Alle paar Kilometer steht neben der Straße eine Rampe auf die man mit dem Auto hinauffahren kann um sich bzw. den Unterboden anzuschauen bzw. um dort Reparaturen vornehmen zu können. Wir fahren da auch einmal rauf – alles noch im grünen Bereich. Nur der Vorschalldämpfer hat deutlich mehrfachen Straßenkontakt vorzuweisen, das wohl auch der Grund für den Funkenflug.
Die kasachischen Teerpisten erweisen sich insgesamt als bisher härteste Prüfung für Ölwannenschutz und Stoßdämpfer. Danke an Burren – die Wanne wäre uns sicher schon mehrfach durchgeschlagen.